… die Zeit rennt und die ersten drei Monate meiner Reise sind nun schon vergangen. Ich habe lange nichts von mir hören lassen, liebe Leser. Warum? Man könnte behaupten, dass ich hier „sozialen Stress“ habe. Ich habe in den letzten Wochen sooo viele liebe Leute kennen gelernt und darf soooo viele Sachen erleben, dass ich kaum Zeit finde, Fotos für euch hochzuladen und euch zu berichten. Aber jetzt ist es einmal wieder soweit. Los geht’s!
Vom 31. Oktober bis 02. November war ich mit fünf Jugendlichen aus der Gemeinde auf dem Jugendkongress in Temuco. Unter dem Thema „Suchen und Finden der wahren Freiheit in Jesus“ auf Basis des Galatherbriefes verbrachten wir zusammen drei intensive und prägende Tage in einer Schulsporthalle mit vielen vielen anderen Jugendlichen der anglikanischen Kirche Chiles.
Neben den gemeinsamen Gottesdiensten, aßen wir zusammen (manchmal aus Platzmangel auch auf dem Fußboden, aber das war super zur Gruppenstärkung), spielten wir Karten-/ Sprech- und sonstige Spiele (in der Regel zur Belustigung der Jugendlichen durch meine Sprachmissverständnisse), sangen und teilten unsere Erfahrungen aus den einzelnen Workshops, die wir zu dem Oberthema besuchten.
Warum intensiv und prägend? Weil es einfach immer wieder bewegend und aufregend ist, sich mit Jugendlichen auf die Glaubensreise zu begeben. Ausserdem waren sie es wohl nicht gewohnt, dass ihre Begleitperson einfach manchmal ein bisschen „loca“ ist und ziemlich viel Blödsinn im Kopf hat 🙂 Für mich selber war das Wochenende ebenfalls ein Gewinn, weil ich nicht nur sprachlich, sondern auch themenbezogen wieder vieles und neues lernen durfte.
Neben dieser Aktivität habe ich mithilfe einiger Gemeindemitglieder im Garten der Kirche gearbeitet, um ein bisschen Ordnung rein zu bringen und ihn zu einem Ort der Ruhe und des Wohlfühlens zu gestalten. Bis zu meiner Abreise aus Valdivia bleibt hier jedoch noch einiges zu tun. Hinzu kommt der häufige Regen, auchwenn wir aktuell Sommerzeit haben. Die Gartenhelfer packen gerne mit an und lassen sich in der Regel auch auf meine Vorschläge ein. Leider musste ich aber auch schon feststellen, dass Gartenarbeit für den einen oder anderen (Mann) bedeutet, einfach alles rauszureißen, was grün ist. Wie schade für die Blumen… Oder warum Holz so aufstappeln, dass es nicht bei dem nächsten Sturm umkippt (Danke Papi an dieser Stelle 🙂 ) bzw. dass es ein bisschen ordentlich aussieht? Da bin ich dann doch öfter mal froh, dass ich die Sprache nicht so gut beherrsche 😉
Was ist noch gelaufen in der Gemeinde? Weitere „Kurse“ mit den Lehrern des Kindergottesdienstes (Themen: z.B. Glaubensentwicklung bei Kindern, Elemente bei der Vorbereitung – Durchführung – Nachbereitung des Kindergottesdienstes), die noch zu ergänzen sind. Aber gerade in der Vorweihnachtszeit war es für uns alle schwer, Termine zu finden und effektiv zu arbeiten. Hinzukommt, dass mit Ende des Kalenderjahres hier auch das Schuljahr sowie das Gemeindejahr zu Ende geht. Das bedeutet, dass alle bis März in Ferienstimmung und Sommerferien sind. Ich hoffe, dass wir in den ersten zwei Januarwochen noch einmal ein Treffen machen können. Ansonsten wird das ausgearbeitet Konzept an die Hauptansprechpartnerin gehen und sie muss damit arbeiten.
Qué más? („Was noch?“) Wie man hier so schön sagt? 🙂 Ich durfte an mehreren Vorbereitungen für Gottesdienste teilnehmen, in denen ich unterschiedliche Rollen eingenommen habe. In der Regel bin ich für die „Belustigung“ zuständig, d.h. ein Sketch mit den Jugendlichen, eine Powerpoint zur Untermalung der Predigt, Akteurin in einer Theaterauffühurng, etc. Das ist toll, denn dadurch lerne ich nicht nur die Sprache super schnell, sondern auch die Leute in der Gemeinde besser kennen. Und ich freue mich jedesmal, wenn sie aufgrund meiner Sprachtollpatschigkeit etwas zum Lachen haben.
Apropos Sprache… Dank Anita durfte ich weitere Personen kennenlernen, die mir das Leben hier in Valdivia einfach super schön machen. Durch Ann-Cathrin, Sprachassistentin an der Universität hier in Valdivia und ihren zweiwöchentlichen Stammtisch, an dem Deutsche und Chilenen, die deutsch lernen, teilnehmen, bin ich unter anderem mit Maika in Kontakt gekommen. ❤ Liebe Maika, danke für die tollen Zeit, die wir hier miteinander verbracht haben. ❤